Warum liegt hier eigentlich ein Kissen? Welcome to Shanghai

Blick aus dem Fenster ueber Frankreich

Wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt, steht bei mir dieses Jahr ein Praktikum in Shanghai auf dem Plan. Nachdem ich lange genug aufgeregt war, ging es letzte Woche dann los.  Ein letztes Mal habe ich die norddeutsche Luft genossen und dann der Hansestadt aus dem Flieger zum Abschied gewunken.  Nach einem kurzen Zwischenstopp in Paris und dem Wechsel in eine große Boeing 777-Maschine ging es dann auf in die weite Welt.

Der Flug Paris – Shanghai dauerte etwa 12 Stunden und war eine Erfahrung für sich. Ich konnte zwar nicht schlafen, doch gelangweilt habe ich mich auch nicht.  Nach drei  Hollywoodfilmen, einem neuen Highscore bei Tetris, zwei Mahlzeiten, einem Snack und spannenden Gesprächen mit der Sitznachbarin, die fünf Jahre für das Los Angeles Film Festival gearbeitet hat, und mich daher gut bei der Filmauswahl beraten konnte, war ich endlich am Ziel. Gelandet bin ich um 7 Uhr und der erste Schritt aus dem Flieger war, als wenn ich gegen eine Wand laufe. Trotz der frühen Morgenstunde fühlte ich mich wie im Tropenhaus von Hagenbecks Tierpark.  32° C  und 100% Luftfeuchtigkeit waren dann für mich deutsche Kartoffel doch etwas ungewohnt.

Ich holte meinen Koffer, noch schnell einen Kaffee und startete die Suche nach einem Taxi.  Das Ganze gestaltete sich leicht abenteuerlich, da die meisten Taxifahrer hier kein Englisch sprechen und ich kein Mandarin. Nach dem Check-In im Hotel ging es erstmal in ins wuselige Shanghai-Leben, um etwas zu essen finden. Bisher habe ich aber noch nichts Verrücktes gegessen.

Die Skyline von Pudong – dort hat auch Euler Hermes das Buero

Verkehr in Shanghai ist eine Sache für sich: Besonders aufpassen muss man auf die kleinen Roller, für die es anscheinend keine wirklichen Verkehrsregeln gibt. Vor der Reise habe ich mich gefragt, ob die U-Bahn immer so voll ist wie im Fernsehen. Ich kann euch nun sagen: Dies ist nur zu den Stoßzeiten der Fall. Aber „grün“ ist leider nicht überall „grün“ – diese Erfahrung habe ich gerade an der Ampel gemacht. Beeindruckt von der Skyline und den gigantischen Häusern bin ich einfach davon ausgegangen – und wurde eines Besseren belehrt.

Aber nun habe ich es ins Büro geschafft. Heute ist mein erster Arbeitstag und gleich geht es auch schon ins Meeting mit den Kollegen aus dem Bereich Marketing. Ich bin gespannt, welche Aufgaben ich erhalte. Ich habe mich gefragt, warum hier eigentlich Kissen liegen. Nun kann ich euch aus erster Hand bestätigen: Es ist in China tatsächlich völlig normal auf dem Schreibtisch ein kleines Nickerchen zu machen. Ob ich mich auch noch dazu hinreißen kann, weiß ich allerdings nicht.

 

So ich muss los, bis bald!

Henri